Anmerkungen zur Geschichte der
Stadt St.Gallen
FLAG
[Geschichte der Ortsbürgergemeinde] [Erforschung der Stadtgeschichte] Vadianische Sammlung
[Pro Vadiana]

Familienforschung auf den Seiten der Ortsbürgergemeinde St.Gallen


Bücher für Gelehrte und Kenner

von Bibliothekar Rudolf Gamper

Prachthandschrift Ms.302: Rudolf von Ems, Weltchronik, um 1300. Miniatur: Jakobs Traum von der Himmelsleiter.

Die Vadianische Sammlung ist Teil des historischen Erbes der Ortsbürgergemeinde. Sie enthält Handschriften und Frühdrucke aus St.Galler Gelehrtenbibliotheken sowie Materialien zur Stadtgeschichte.

Die Vadianische Sammlung ist ein Dauerdepositum in der Kantonsbibliothek (Vadiana) und steht der Öffentlichkeit ebenso zur Verfügung wie die Bestände der Bibliothek. Ihr Kernstück ist die Bibliothek und der Nachlass des St.Galler Humanisten, Reformators, Bürgermeisters, Stadtarztes und Chronisten Joachim von Watt, genannt Vadian, mit seiner Briefsammlung, deren über 4000 Autographen die gelehrte Welt des 16. Jahrhunderts repräsentieren.

Die Vadianische Sammlung enthält auch rund hundert mittelalterliche Handschriften. Einige karolingische Handschriften stammen aus der Blütezeit des St.Galler Skriptoriums. Besonders wertvoll sind die bebilderten Handschriften aus dem Spätmittelalter, darunter die Prachthandschrift mit der Weltchronik des Rudolf von Ems und Strickers "Karl dem Grossen" aus der Zeit um 1300. Gut vertreten ist auch der italienische Humansimus des 15. Jahrhunderts mit kalligraphisch hervorragenden Handschriften. Noch wenig erforscht ist die reiche Sammlung von Handschriften medizinischen und alchemistischen Inhalts.

In den neuzeitlichen Beständen der Vadianischen Sammlung dominieren Chroniken, Dokumente und Darstellungen zur St.Galler Geschichte. Neben Nachlässen und Schenkungen von Schriftstellern, Gelehrten, Politikern und Gesellschaften umfasst sie Portraits von Bürgermeistern und Dekanen sowie das Fotoarchiv Zumbühl.

Zur Vadianischen Sammlung gehören ausserdem die Schenkungen, die auf ausdrücklichen Wunsch der Donatoren Eigentum der Ortsbürgergemeinde bleiben.


Die Gesellschaft "Pro Vadiana" wurde am 2. März 1936 gegründet. Gemäss § 1 der Statuten bezweckt "der Verein ... die Förderung der Kantonsbibliothek (Vadiana), insbesondere der bei ihr untergebrachten Vadianischen Sammlung und ganz allgemein des st.gallischen Schrifttums. Ferner fördert der Verein das übrige öffentliche Bibliothekswesen in Stadt und Kanton St.Gallen. Der Verein verfolgt seinen Zweck durch finanzielle Unterstützung von Anschaffungen und wissenschaftlichen Auswertungen sowie durch andere dem Vereinszweck dienende Veranstaltungen und Initiativen."

Insbesondere in der Zeit zurückgehender öffentlicher Mittel in allen Bereichen gewinnt die individuelle Unterstützung solcher Ziele an Bedeutung. Sofern Sie sich mit diesen Zielen identifizieren können und weitere Informationen wünschen, ist der Betreuer dieser Seiten (selbst Mitglied der Gesellschaft) gerne bereit, weitere Auskünfte zu vermitteln.Grundlegende Angaben finden Sie auch auf der Webseite der Kantonsbibliothek.


Der einleitende Artikel von Rudolf Gamper stammt aus der Broschüre "Die Ortsbürgergemeinde St.Gallen", St.Gallen 1998.
Mit freundlicher Genehmigung durch Herausgeber und Verlag :
Frehner Consulting AG, St.Gallen.
Konzept und Redaktionsleitung : Stephan Ziegler.


Diese Seite wird von Wolf W. Seelentag betreut. / Letzte Überarbeitung 02 Juli 2007.