Familienforschung Schweiz
Généalogie Suisse
Genealogia Svizzera
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Mitteilungsblatt / Bulletin / Bolletino 65 : Februar/février/febbraio 2001

Geschichte und Gene
Inventarisierung der Kirchenbücher des Kantons Aargau


Inhaltsverzeichnis / Sommaire / Sommario

     Allgemeines / Généralités
  1  Editorial/Editorial
  3  Vorgesehene Erscheinungsdaten der Mitteilungsblätter SGFF /
        Dates de parution prévues des Bulletins SSEG /
        Date di pubblicazione previste degli bollettini SGS
  4  Impressum
  5  Inhaltsverzeichnis / Sommaire / Indice
     Hauptversammlung / Assemblée générale 2001
  7  Einladung zur Hauptversammlung / Programm
 11  Invitation à l'Assemblée générale / Programme
 17  Zugsverbindungen/Horaire des trains
 19  Traktanden der Hauptversammlung / Ordre du jour de l'Assemblée générale
 21  Jahresbericht des Präsidenten
 27  Résumé du rapport du président
 28  Veränderungen im Mitgliederbestand / Mouvement des membres
 32  Jahresbericht der Jahrbuchredaktion / Kommentar des Vorstandes dazu
 37  Jahresbericht und -abrechnung der Schriftenverkaufsstelle
 39  Jahresbericht der Zentralstelle für genealogische Auskünfte
 40  Erfolgsrechnung 2000 / Compte de résultats 2000
 41  Bilanz der SGFF 2000 / Bilan 2000 de la SSEG
 42  Voranschlag 2001 / Prévisions budgétaires 2001
 42  Jahresbeitrag 2001 / Cotisation annuelle 2001
 44  Revisorenberichte / Rapports des vérificateurs
     Fachbeiträge
 46  Dr. Wolf W. Seelentag und Dr. Esther Graf-Deuel: "Geschichte und Gene"
 53  René Krähenbühl: "Fährtensuche (2)"
     Wissenswertes / Rubriques diverses
 61  Aktivitäten der regionalen Gesellschaften / Activités des associations
        régionales / Attività degli associazioni regionali
 68  Bericht über den 52. Deutschen Genealogentag in Zürich
 72  "Dies und Das" / "Pêle-mêle": u.a. mit
     Ahnenforschung online für Dummies / Zeitschrift Computergenealogie
 79  Inventarisierung der Kirchenbücher des Kantons Aargau
 83  Neuzugänge von Publikationen in die SGFF-Bibliothek
 91  Bibliothekseingänge
 98  Buchbesprechungen von Bibliothekseingängen
107  Bibliographie zur Schweizer Kunst 1998
109  Bibliographie der Schweizergeschichte 1997
120  Zum 75. Geburtstag der GHGZ

"Dies und Das" (von Heinz Ochsner) - Internet:

Für Familienforscher, die ihren Internet-Anschluss vermehrt für die Familienforschung einsetzen möchten, ist im Sommer 2000 die humorvolle Anleitung von M. L. und A. L. Helm "Ahnenforschung online für Dummies" herausgekommen. In den vier ersten Kapiteln werden allgemeine Grundlagen und Tips vermittelt. Die restlichen 12 Kapitel und der Anhang bieten sowohl dem Anfänger wie auch dem versierten Ahnenforscher viele wertvolle Hinweise, wie Ahnenforschung via Internet betrieben werden kann. Das 286 Seiten umfassende Buch eignet sich aber auch sehr gut als Nachschlagewerk.

Sie erfahren:

Dem Buch ist eine CD-ROM des deutschen Genealogieservers, genealogy.net, beigelegt. Sie enthält verschiedene Demoversionen genealogischer Programme sowie diverse Hilfsprogramme.

Das Buch kann beim Verein für Computergenealogie bestellt werden. Adresse: Dorffeldstrasse 18, D-48161 Münster, oder bei jeder Buchhandlung. ISBN-Nr. 3-8266-2900-6 zum Preis von DEM 49,90.

Die Zeitschrift "Computergenealogie" wird nach zweijähriger Pause wieder quartalsweise als gedrucktes Heft erscheinen. Die monatlich erscheinenden Newsletter können im Internet unter http://www.genealogy.net/cg/ oder http://www.computergenealogie.de/ als Webseite eingesehen oder per e-Mail zugeschickt werden. Diese Newsletter sind die Basis für die neue Zeitschrift. Interessenten können die gedruckte Ausgabe der Zeitschrift über den Verlag Genealogie-Service GmbH, Mühlestrasse 12, D-37170 Uslar, Tel.: 0049 5571 3293 bestellen.


Inventarisierung der Kirchenbücher des Kantons Aargau
Ein Projekt der Schweizerischen Gesellschaft für Familienforschung (SGFF) und des Aargauer Staatsarchivs

Die Absicht unseres Projektes

Das Ziel unseres Projektes ist das Erstellen eines umfangreichen Inventars aller Kirchenbücher im Kanton Aargau. Es soll das unbefriedigende, rudimentäre Verzeichnis von 1972 ersetzen.

Neben den eigentlichen Kirchenbüchern, d.h. jenen Verzeichnissen, welche die Kasualien (Taufen, Ehen, Todesfälle, Konfirmationen bzw. Firmungen) enthalten, berücksichtigen wir auch die vom Pfarrer angelegten Haushaltrödel (aus dem späten 18. Jh. bis in die Mitte des 19. Jh.) und in den katholischen Gemeinden zusätzlich die Jahrzeitbücher und die Bruderschaftsverzeichnisse. Eine zeitliche Eingrenzung gibt es nicht. Wir erfassen alles - vom ältesten bis zum letzten abgeschlossenen Band.

Die Federführung liegt bei der SGFF, die wissenschaftliche Aufsicht beim Staatsarchiv. Die administrativen und koordinativen Aufgaben sowie die Instruktion der Neueinsteiger hat der Leiter der Arbeitsgruppe übernommen.

Der Nutzen unserer Arbeit

Die von uns zusammengetragenen Daten werden erstmals in dieser Präzision und in diesem Umfang erhoben; wir befassen uns nämlich mit sämtlichen Kirchgemeinden - von den mittelalterlichen bis zu den im 20. Jh. begründeten Pfarreien. Vor allem wurde der Lagerort und der physische Zustand der Bücher noch nie derart flächendeckend erfasst.

Der Inhalt jedes einzelnen Buches wird Seite für Seite aufgeschlüsselt und verzeichnet. Wo die Bücher noch keine Seiten- oder Blattzahl-Nummerierung aufweisen, werden sie von uns hineingeschrieben. Wir nehmen diesen Mehraufwand aus zwei Gründen auf uns; einerseits um in Zukunft genauere Quellenangaben aus diesen Bänden zu ermöglichen und andrerseits um die Bücher vor "Papierräubern", die Jagd auf leere Seiten machen, zu schützen. Zudem schaffen Seitenzahlen die Möglichkeit eines schnelleren Zugriffs auf die gesuchten Daten, so dass die Bücher vor langem Herumblättern verschont bleiben.

Das Verzeichnis wird bei Lokalhistorikern und insbesondere bei Familienforschern - für welche die Kirchenbücher eine Hauptquelle darstellen - auf grosses Interesse stossen. Zum ersten Mal bekommt der Forscher im Aargau ein Arbeitsinstrument in die Hand, welches detailliert den Inhalt der Kirchenrödel wiedergibt. Wir legen nämlich grossen Wert darauf, dass auch jene Angaben verzeichnet werden, von denen man nicht unbedingt erwartet, sie in einem Kirchenbuch zu finden (z.B. Pfarrerlisten, Vitalstatistiken, chronikalische Notizen zu Umbauten an Kirchen, Brandfällen etc.). Das Verzeichnis wird somit zur Fundgrube für Quellen zur Kirchen- und Ortsgeschichte.

Wir mussten gelegentlich feststellen, dass die Mitarbeiter der Pfarrämter und der Zivilstandsämter nicht wussten, welche Schätze sie in ihren Archiven hüten. Dies gilt vor allem für Gemeinden, die kein Archiv-Inventar besitzen. In diesen Fällen müssen unsere Mitarbeiter oft richtige Sucharbeit leisten, um die Bücher ausfindig zu machen. Leider gelingt dies nicht immer, so dass wir vereinzelt feststellen mussten, dass einzelne Bücher einfach spurlos verschwunden waren. Aber auch das Gegenteil ist schon vorgekommen. Ein lange vermisstes Buch kam bei unserer Suchaktion wieder zum Vorschein.

Die einzelnen Kirchgemeinden und mit ihnen die Landeskirchen profitieren also selber von diesem Projekt.

Vielleicht kann unsere Arbeit schlussendlich sogar die Gemeinden dazu anregen, jene Bücher, die in einem schlechten Zustand sind, restaurieren zu lassen.

Die Anforderungen an die Mitarbeiter

Im Unterschied zum Kanton Basel-Landschaft, der ein der Form nach analoges Kirchenbuchverzeichnis besitzt, werden die Kirchenbücher im Aargau nicht zentral im Staatsarchiv, sondern in den jeweiligen Pfarr- und Gemeindearchiven gelagert. Dies bedeutet, dass unseren Mitarbeitern eine gewisse Mobilität abverlangt wird. Die in den Gemeinden gesammelten Daten laufen in einer Datenbank des Staatsarchivs, das die Datenherrschaft innehat, zusammen.

An Mitarbeiter werden hohe Anforderungen gestellt. Eine präzise Arbeitsweise und Vorkenntnisse im Lesen alter Schriften sind unabdingbar. Vor allem für katholische Gemeinden können auch Lateinkenntnisse von grossem Nutzen sein. Da jede Gemeinde bzw. sogar jedes Kirchenbuch Eigentümlichkeiten besitzt, die nicht unserem Grundschema entsprechen, sehen sich die Mitarbeiter oft gezwungen, pragmatisch vorzugehen. Nach einer vom Projektleiter begleiteten Instruktions- und Testphase arbeiten die Mitarbeiter selbständig in den vereinbarten Gemeinden und liefern sporadisch ihre Daten ab. Es liegen aber auch eine gedruckte Arbeitsanleitung und Beispiele dazu vor. Alle am Projekt Beteiligten kommen regelmässig zum Gedankenaustausch zusammen.

Der Stand der Arbeit

Die Inventarisierung wurde im Sommer 1999 begonnen. Im Moment liegen die Daten von rund 1000 Büchern vor. Bisher beteiligten sich 12 ehrenamtliche Mitarbeiter (v.a. Beamte, Lehrer, Historiker und Studenten) an der Inventarisierung. Da eine Mehrheit von ihnen aus dem südwestlichen Kantonsteil stammt, ist es wenig verwunderlich, dass sich die bearbeiteten Gemeinden etwas ungleichmässig auf der Landkarte verteilen. Während der ehemalige Berner Aargau zum grössten Teil bereits durchforstet wurde, blieben das Fricktal - insbesondere der Bezirk Rheinfelden - und das obere Freiamt von unserem Projekt bisher beinahe unberührt. Die meisten Mitarbeiter erheben keine finanziellen Ansprüche. Die SGFF möchte aber immerhin die Spesen entschädigen.

Was bleibt zu tun?

Gemäss einer neueren Hochrechnung müssen wir im Ganzen mit etwa 3800 Büchern rechnen. Es entfallen davon rund 400 Bücher auf die jungen Gemeinden und sind dementsprechend einfach zu bearbeiten (ca. 1/4 h / Buch). Ungefähr dieselbe Zeit beanspruchen auch die verhältnismässig unkomplizierten Bücher ab 1817 der alten Gemeinden (ca. 2000 Bände).

Bedeutend schwieriger verhält es sich mit dem Verzeichnen der Bücher vor 1817 (nach Oehler 635 Bände) und der Bruderschaftsverzeichnisse und Jahrzeitbücher (Schätzung: 800 Bände), wo mit einem Arbeitsaufwand von bis zu 1 Stunde pro Buch gerechnet werden muss.

Wie erwähnt, ist annähernd ein Viertel der Verzeichnungsarbeit bereits getan. Es werden aber immer noch rund 1500 Arbeitsstunden anfallen. Bei gleichbleibendem Arbeitstempo hiesse dies, dass wir frühestens im Jahre 2006 alle Daten beisammen hätten. Um die Arbeit zu beschleunigen, brauchen wir weitere Mitarbeiter. Wir haben in der Zwischenzeit festgestellt, dass viele Interessenten (v.a. Studenten) es sich nicht leisten können, ehrenamtlich zu arbeiten. Daher sind wir auf finanzielle Unterstützung angewiesen.

18.09.2000 Raoul Richner


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Inhalt © beim Autor bzw. der Bulletin-Redaktion / Letzte Überarbeitung 17 Mai 2005.
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