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Mitteilungsblatt / Bulletin / Bolletino 67 : September/septembre/settembre 2001

Das Werden des Familiennamens Stiner, Styner

"Dies und Das" / "Pêle-mêle"


    Inhaltsverzeichnis / Sommaire
    Allgemeines / Généralités
1 - Editorial / Editorial
5 - Impressum
6 - Inhaltsverzeichnis / Sommaire / Indice
    Herbstversammlung 2001 / Assemblée d'automne 2001
8 - Herbstversammlung 2001 / Assemblée d'automne 2001
9 - Einladung / Programm
15 - Plan Brugg / Windisch
16 - Zugverbindungen / Horaire des trains
18 - Veränderungen im Mitgliederbestand / Mouvement des membres
    Fachbeiträge
21 - René Krähenbühl: "Fährtensuche (4)" - "Rechtliche Probleme bei Darstellung und Veröffentlichung genealogischer Arbeiten" von Dr. Konrad Schulthess, Zürich
28 - Georg Mayer: "Das Werden des Familiennamens Stiner, Styner"
    Wissenswertes / Rubriques diverses
33 - Zum Andenken an Edgar Kuhn
35 - Zum 70. Geburtstag von Heinz Ochsner
37 - Aktivitäten der regionalen Gesellschaften / Activités des associations régionales / Attività degli associazioni regionali
46 - Projekte / Projets
51 - "Dies und Das" / "Pêle-mêle": u.a.
- Forschungsunterlagen von verstorbenen Mitgliedern / Documents de travail de membres disparus
- 2555 Luzerner Wappen im Internet
56 - Buchbesprechungen: u.a.
- Gobat, Jean Philippe: Ascendance des huits premières générations et consanguinité des enfants du couple Gobat-Juillerat de Crémines. Moutier 2001 [394 S., 17 Seiten Namenregister]
- Bürli, Johann: Memorandum aus der Gegenwart und Vergangenheit - Die Bürli, ein altes Geschlecht aus der Grafschaft Baden. Luzern 1929 [96 S.]
- Hasler, Robert: Hasler im Rheintal. Zürich 2000 [94 S.]
- Wirth, Hans: Chronik der Wirth aus Merishausen SH. Oetwil a.d.L. ZH 2000 [54 S.]
- Jelmeni, Jean-Pierre; Scheurer, Remy; Sandoz, Jacques; Neumann, Pierre: Les Sandoz. Neuchâtel 2000 [463 S., französisch, reich illustriert] sh. auch "Wappen in einer Taschenuhr"
- Reiniger, Wolfgang: Untersuchungen zum Familienverband Reiniger. Bad Kreuznach 2001 [10 s., 5 Kartenausschnitte, betr. Reiniger in Olsberg AG, Magden AG, Frenkendorf BL]
- Bäbler, Günter: Reise auf der Titanic. Das Schicksalö der Schweizer. Zürich 1998 [184 S.]
- Hinder, Eugen: Stammbaum der Familie Hinder von Wilen TG. Uster 2001 [120 S.]
- Moccand, André: Moccand - Bürger von Meyriez FR seit 1621. Geschichte und Herkunft. Meggen LU 2001 (korrigierte und ergänzte Neuauflage) [193 S.]
74 - Zeitschriftenrundschau
78 - Weiterbildung

Das Werden des Familiennamens Stiner, Styner
von Georg Mayer (Suhr)

In Unterentfelden, im Kanton Aargau bildete sich zwischen 1563 und 1575 der Familienname Stiner, Styner in seiner noch heute gültigen Form.

Als Ableitung und Kürzung aus "Christiner" lässt sich der Name Stiner ermitteln. Es kann als sicher angenommen werden, dass dieser Name in der Zeit zwischen 1566 und 1575 in Unterentfelden und nur dort gebildet wurde. Aus dem "Familiennamenbuch der Schweiz" (Ausg. 1989) geht hervor, dass vor 1800 nur in diesem Dorf Bürger mit Namen Stiner, Styner registiert waren.

Belege zur Namensbildung:

Durch Bewilligung des Landvogtes Hans Rudolf Hagenberg auf der Lenzburg erhielten 1563 fünf in Unterentfelden ansässige Bauern "Bündtenland" als Lehen. Diese Landstücke waren etwa zwei Jucharten (72 Aren) gross und wurden vom Amtsuntervogt Furter ausgesteckt und übergeben. Den Empfängern wurde erlaubt, das Land zu nutzen um darauf ein Haus zu bauen.

Die Empfänger dieser Lehen waren Uli Müller, Hans Christiner, Georg Pur, Jari Schnider und Ruedi Linde. Vermutlich waren diese fünf Lehensnehmer Taglöhner oder Kleinbauern, welche vor Jahren zugezogen waren, bei einem Bauer wohnten und nun wünschten ein Haus bauen zu können, um eine Familie gründen zu dürfen.

In zwei späteren Urkunden von 1575 und 1583 stehen ähnliche oder gleiche Namen in vergleichbarer Gruppierung, aber statt Hans Christiner findet man Hans Stiner. Diese Kürzung ist beim Vornamen Christina zu Stina (Stineli) bei uns noch heute zu hören.
Nebst Christiner ist eingangs der Name Linde erwähnt. Namensforscher stellen fest, dass im Wynental und Suhrental im 16. Jh. relativ mehr Einwanderer aus der Ostschweiz, als aus der Zentralschweiz festzustellen sind. Christiner dürfte in der Zeit der Namensbildung, etwa im 15., oder anfangs 16. Jahrhundert vermutlich aus einem Mutternamen im heutigen Kanton St.Gallen gebildet worden sein (vielleicht in Niederbüren?). Auch der Name Linde könnte aus dem gleichen Kanton (Sarganserland) stammen.

Weitere Hinweise zum Namen Stiner, Styner:

1. zur Schreibweise: Aus der Ableitung von Christiner ergibt sich eindeutig Stiner, da jedoch schon in den ältesten erhaltenen Taufrodel, je nach Laune des amtierenden Prädikanten (Pfarrer) , beide Schreibweisen angewendet wurden, sind demnach beide Formen gleichwertig.

2. Eintragungen in den ältesten noch erhaltenen Taufrodeln der Kirche in Suhr ab 1610:

A Eltern Stiner (Styner) Hans Ulrich und Lüthgeri Elsbeth (vermutlich: Lüthi)
  Kinder Taufdatum Vorname Hinweis
    1617-07-06 Jacob In einer Urkunde von 1667 ist Hans Ulrich Styner als Lehensnehmer im Eichölzli erwähnt.
Nach den Taufdaten seiner Kinder gerechnet, dürfte es bei ihm um einen Enkel des Hans Stiner handeln
    1619-03-21 Madlena
    1621-04-21 Balthasar
    1623-12-23 Hans
    1628-11-23 Matheus
    1631-03-20 Heinrich
    1633-05-19 Elsbeth
    1635-02-08 Balthasar
B Eltern Styner Uli und Buchser Dorothe
  Kinder 1629-06-01 Hans  
    1631-07-10 Sebastian  
    1635-05-17 Anna  
    1636-04-09 Anna  
    1638-12-12 Ulrich  
C Eltern Styner "Jacob" und Buchser Dorothe
  Kind 1633-02-03 Jacob "Jacob", dürfte (beim Vater) ein Schreibfehler sein und sollte vermutlich Uli heissen.
D Eltern Huser Uli und Styner Maria
  Kinder 1621-06-17 Sebastian  
    1623-02-02 Maria  

Hinweis: Der Verwandschaftsgrad (Geschwister oder Cousins) lässt sich bei den oben erwähnten Eltern mit Namen Styner kaum feststellen, da die ältesten noch erhaltenen Kirchenbücher der Pfarrei Suhr, zu welchen Unterentfelden bis 1959 gehörte, erst ab 1610 erhalten geblieben sind.

Nachtrag: Im Telefonverzeichnis der Swisscom (Stand: Nov. 1999) sind 129 Haushaltungen aufgeführt, davon rund 2/3 mit der Schreibweise "Styner".


"Dies und Das" / "Pêle-mêle"

Forschungsunterlagen von verstorbenen Mitgliedern

Im Frühling hat mich Frau Heidi Ananiadis-Liechti angefragt, ob wir uns für den Nachlass ihres schon vor vielen Jahren verstorbenen Vaters interessieren würden. Parallel dazu wurde auch das Berner Staatsarchiv angefragt, das dann den grösseren Teil für sich beanspruchte.

Zu Handen der SGFF wurden handgeschriebene Forschungsunterlagen (Familienblätter) übernommen:
· Des Geschlechtes Baumann von Hölstein, BL
· Des Geschlechtes Schaub von Zunzgen, BL
· Des Geschlechtes Blum von Koblenz, AG
· Des Geschlechtes Girschweiler von Hombrechtikon, ZH
· Des Geschlechtes Huber von Bubikon, ZH
· Des Geschlechtes Wettstein von Russikon, ZH
· Ein Mäppchen historischer Urkunden, Briefe und Stammtafeln.

Wir möchten uns bei Frau Ananiadis für die Überlassung dieses Nachlasses recht herzlich danken.

In diesem Zusammenhang stellt sich einmal mehr das Problem von Forschungsarbeiten, die nicht veröffentlicht, sondern nur als handgeschriebene Entwürfe vorliegen und offensichtlich nicht mehr weiterverfolgt werden.

Es wäre schön, wenn Mitglieder solche Werke der SGFF zur Verfügung stellen würden, anstatt sie in einem Abfallcontainer enden zu lassen.

Gleichzeitig möchte ich Mitglieder, die noch etwas Zeit und Lust für genealogische Arbeiten haben, sich zur Aufarbeitung solcher Nachlässe zu melden. Bevor diese unserem Archiv übergeben werden können, sollten sie geordnet und mit einem detaillierten Inhaltsverzeichnis versehen werden.

Documents de travail de membres disparus

Mme Heidi Ananiadis-Liechti a demandé à notre président, ce printemps, si nous nous étionsintéressés par les documents laissés par son père, décédé depuis de nombreuses années déjà. Parrallèlement, les Archives de l’Etat à Berne ont fait savoir qu’elles s’intéressaient à la plus grande partie de ces travaux.

La SSEG a néanmoins pu acquérir les documents suivants:
· Généalogie de la famille Baumann, de Hölstein BL
· Généalogie de la famille Schaub, de Zunzgen BL
· Généalogie de la famille Blum, de Koblenz AG
· Généalogie de la famille Girschweiler, de Hombrechtikon ZH
· Généalogie de la famille Huber, de Bubikon ZH
· Généalogie de la famille Wettstein, de Russikon ZH
· Un dossier contenant divers documents historiques, lettres et fiches généalogiques.

Nous remercions vivement Mme Ananiadis pour la remise de ce précieux héritage.

A ce propos, nous voulons soulever une fois encore le problème de recherches qui ne sont pas publiées et demeurent inachevées sous la forme de fiches manuscrites. Ce serait tellement beau si nos membres prenaient tous les dispositions nécessaires pour que ces travaux soient transmis à la SSEG plutôt que de finir dans un container à déchets… Je saisis cette occasion pour lancer un appel aux membres qui disposent d’un peu de temps, afin qu’ils se portent volontaires pour faire l’inventaire de ces travaux et établir une table des matières détaillée avant leur archivage.

2555 Luzerner Wappen im Internet

Seit Juli 2001 können die Wappen der Luzerner Familien kostenlos im Internet unter http://www.staluzern.ch/wappen/ eingesehen und von dort auch gleich farbig ausgedruckt werden.

Die Sammlung des Staatsarchivs umfasst mehr als 2500 Wappen von Familien mit Bürgerrecht im Kanton Luzern. Sie wurden grösstenteils von den Archivaren J. Gauch und P.X. Weber zu Beginn des 20. Jahrhunderts zusammengestellt. Die Wappen wurden in den 1940/1950er-Jahren durch Archivar G. Bachmann gezeichnet und später koloriert.

Seither können die Wappen gegen eine Gebühr im Staatsarchiv erworben werden, zuerst als handkolorierte Zeichnung, später als Polaroid-Fotografien.


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Inhalt © beim Autor bzw. der Bulletin-Redaktion / Letzte Überarbeitung 17 Mai 2005.
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