Familienforschung Schweiz
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Genealogia Svizzera
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Mitteilungsblatt / Bulletin / Bolletino 68 : März/mars/marzo 2002

Fährtensuche (5): Nachruf Julius Billeter (1869-1957)

Die Mannrechtsrodel von Bern / "Die Mannrechtsrodel" de Berne

Lutz, Markus: Baslerisches Bürgerbuch

Kirchenbücher Leutwil (1573-1820) auf CD


    Inhaltsverzeichnis / Sommaire
    Allgemeines / Généralités
1 - Editorial/Editorial
3 - Impressum
4 - Inhaltsverzeichnis / Sommaire / Indice
    Hauptversammlung 2002 / Assemblée générale 2002
6 - Einladung / Programm / Invitation / Programme
15 - Zugsverbindungen / Horaire des trains
17 - Traktanden / Ordre du jour 
19 - Jahresbericht des Präsidenten / Rapport du président
27 - Jahresbericht der Jahrbuchredaktionsteams
27 - Jahresbericht der Schriftenverkaufsstelle
28 - Jahresbericht der Zentralstelle für genealogische Auskünfte
30 - Erfolgsrechnung & Erfolgsrechnung 2001 / Compte de résultats & Bilan 2001
34 - Voranschlag 2002 / Budget 2002
35 - Jahresbeitrag 2002 / Cotisation annuelle 2002
36 - Revisorenberichte / Rapports des vérificateurs
38 - Veränderungen im Mitgliederbestand
    Fachbeiträge
40 - René Krähenbühl: "Fährtensuche (5)" - Nachruf Julius Billeter, 1869-1957 (erstmals erschienen 1957)
    Wissenswertes / Rubriques diverses
52 - Aktivitäten der regionalen Gesellschaften / Activités des associations régionales / Attività degli associazioni regionali
63 - "Am Wassertor" (Bericht über die Herbsttagung 2001 in Brugg AG)
70 - "Dies und Das" / "Pêle-mêle" - u.a.:
- Die Mannrechtsrodel von Bern / "Die Mannrechtsrodel" de Berne
77 - Inventarisierung der Kirchenbücher des Kantons Aargau
82 - In eigener Sache / Parlons pour nous
86 - Stammbäume und Ahnentafeln
87 - Neuzugänge von Publikationen in die SGFF-Bibliothek
93 - Buchbesprechungen von Bibliotheksneuzugängen
- Lutz, Markus: Baslerisches Bürgerbuch. Basel 1819, 409 Seiten, 11 Tafeln.
- Kiener, Fritz: Die Namenslinie der Kiener. Eine Familienchronik. Potsdam b. Berlin 2001, 38 S.
- Laubscher, Jörg: 50 Jahre Laubscher-Familien-Verband. 2001, 688 S.
- Lorsong, Gernot: Schweizer Einwanderer in Heidelberg nach dem Dreissigjährigen Krieg. Heidelberg 1996, 80 S.
- Palmquist Lee; Hartmann, Anita; Lyle G.: Descendants of Jakob Schild of Brienz. Landenberg, Pennsylvania (USA) 1998, 652 S.
- Rübel-Blass, Eduard: Kleine Ahnentafeln der Schildner und Stubenhitzer zum Schneggen. Zürich 1946, 7 S.
- Tscharner, Christoph Johannes: Genealogie der Familien Raguth Tscharner aus Scheid und Feldis. Biel-Benken 2000, 73 S.
- Schmid, Stefan G.: David Werdmüller (1548-1612), Heinrich Werdmüller (1554-1627), Gründer der Zürcher Seidenindustrie. Näfels 2001, 80 S.
- Stirnemann, Heinz: Woselbst sie wohl aufgenommen. 300 Jahre Schweizer Kolonien in der Mark Brandenburg am Beispiel der Gemeinde Storbeck. Frankfurt a.M. 1991, 78 S.
- Santi, Cesare: Famiglie originarie del Moesano ivi immigrate. Mit Verzeichnis aller Familien des Misox, deren Notare, Wappen, Illustrationen, Quellen und Literaturangaben von 1219 an bis heute. Tipografia Menghini SA, 7742 Poschiavo GR, Chiasso TI 2001, 272 S.
- Kleiner-Aschwanden, Hedwig: Aschwanden Familienchronik von 1600 bis 2000. Die vier Stämme aus den Stammvätern Adam, Balz, Andreas, Martin ausgehend vom Ursprungsort Seelisberg/Uri. Gamma Druck + Verlag AG, Altdorf 2001, 211 S., reich illustriert.
- Bruhin, Herbert: Thomas A. Bruhin, 1835-1895 - "Biographie eines Theologen aus Pflicht und Botanikers aus Leidenschaft". Herausgeber: Historischer Verein des Kantons Schwyz, 2001; 188 S, 35 Abb., 4 Tafeln, mit Vorwort und Zusammenfassungen in Deutsch und Englisch. Druck und Verlag AG, Einsiedeln, ISBN 3-9522121-1-3.
104 - Zeitschriftenrundschau
112 - Familienforschung der besonderen Art (Bericht über den Ausflug der RVFF zum Capaul'schen Wohnturm in Lumbrein GR)
113 - Kirchenbücher Leutwil (1573-1820) auf CD
114 - Voranzeige Herbstversammlung 2002 / Préavis Assemblée d'automne 2002
114 - Schlusspunkt

Fährtensuche (5)

Eine Folge von Artikeln aus früheren Publikationen im "Schweizerischen Familienforscher"1

Kürzlich fand sich im Internet im Forum unserer Gesellschaft, der SGFF, eine Anfrage einer Neueinsteigerin in die Genealogie betr. Julius Billeter. Die Frau erkundigte sich bei den im "Netz" eingetragenen Mitgliedern, ob man sich auf die Unterlagen dieses verstorbenen Forschers verlassen könne: sie habe die Mikrofilme entdeckt und wolle nun mit der Genealogie ihrer Familie beginnen.

Der Antworten - mehrheitlich Warnungen [sh. z.B. Julius Billeter : a critical appraisal of his research] - gab es einige. Persönlich bin ich Herrn Billeter nie begegnet, begann ich meine Forschungsaktivitäten doch erst rund drei Jahre nach seinem Tod, aber auch ich wurde früh auf seine Aufzeichnungen aufmerksam. Da Billeter aber meine Vaterlinie, die Krähenbühl von Signau, nicht erfasst hatte, erlahmte mein Interesse an diesem Genealogen und seinen Aufzeichnungen rasch.

Jetzt aber fragte ich mich auch, wer Billeter eigentlich war und was aus seinem Nachlass geworden ist. Einmal mehr wurde ich im "Schweizerischen Familienforscher" fündig, und zwar im 24. Jahrgang, erschienen 1957, auf den Seiten 102/103. Allerdings handelt es sich nur um einen Nachruf, welcher nachstehend wiedergegeben sei:

"Julius Billeter 1869 - 1957", ein Nachruf von Dr. phil. Robert Oehler, Genealoge in Gümligen bei Bern

Am 9. Juli 1957 starb in St. Gallen der Nestor der Berufsgenealogen der Schweiz, Julius Billeter. Aus einem Zürcher Landgeschlecht stammend, wurde er am 14. Oktober 1869 in Igis in Graubünden geboren als Sohn des Julius Billeter und der Barbara Zweifel. Mit vier Geschwistern (fünf waren in den ersten Lebensjahren gestorben) wuchs er in Wallisellen auf. Als er 12jährig war, sandten die Eltern ihren ersten Sohn mit einer Gruppe Auswanderer nach Amerika. Da die Familie der Mormonenkirche nahestand, sollte der Knabe vorausgehen und die Salzseestadt und ihren Tempel besuchen. Ein Missionar der Kirche betreute ihn auf der Überfahrt und sorgte auch dafür, dass er in Amerika weitere Schulung erhielt, bis seine Eltern und Geschwister 1884 nach Utah nachfolgten.

Er erlernte den Beruf eines Schreiners und Sägers und galt als einer der besten Bandsäger der Stadt. Doch zog ihn der Gedanke, für seine Vorfahren stellvertretende Tempelarbeit zu tun, immer mehr in den Bann. Nach einem Aufenthalt in Deutschland kehrte Julius Billeter in die Schweiz zurück und begann zunächst den Stamm der Billeter von Männedorf und dann die Geschlechter seiner Ahnfrauen zu erforschen. Als Liebhaber lernte er bei diesen privaten Forschungen die Methoden der genealogischen Arbeit und fand darin seine eigentliche Berufung. Er kehrte nach Amerika zurück, schrieb einige Aufsätze über seine Erlebnisse und Erfahrungen mit Pfarrbüchern und den daraus zu gewinnenden Stammtafeln, die er mit "J. Stammbäumeler" unterzeichnete. In den (18)90er Jahren begann er für Dritte, Auslandschweizer in Utah und deren Nachkommen, Forschungsaufträge zu übernehmen. Mit seiner Familie nahm er in Winterthur Wohnsitz.

Nach dem ersten Weltkrieg, 1918, zog Julius Billeter mit seinen Angehörigen nach Utah, wo seine Söhne und Töchter sich niederliessen. Er selber kehrte mit seiner Frau 1921 wieder in die Schweiz zurück und fand in St. Gallen eine Wohnstätte.

Fast 60 Jahre hindurch hat Billeter mit unermüdlichem Fleiss und grosser Ausdauer genealogisch gearbeitet, und seine Stammlisten wurden immer mehr geschätzt und begehrt. Fast alle Gegenden der Schweiz und einige in Süddeutschland und in der Pfalz hat er besucht und an mehreren hundert Orten die genealogischen Quellen vom Beginn der Pfarrbücher bis zum Einsetzen der Bürgerregister und diese bis um 1875/1880 ausgezogen für ein oder mehrere Geschlechter und daraus übersichtliche grosse Stammlisten zusammengestellt. Die Liste seiner Arbeiten umfasst an die 1000 Familiennamen und, da Billeter oft die gleichnamigen Geschlechter benachbarter Bürgerorte bearbeitet hat, rund 3000 Stammlisten.

Wenn man bedenkt, dass eine Liste, ein "Record", wie die Listen in Utah heissen, einige hundert Namensträger umfasst, bei grossen Geschlechtern über 1000 Namen aufweist, dann kann man sich einen Begriff vom Umfang des Lebenswerkes von Julius Billeter machen.

Billeter hat die entsagungsvolle Kleinarbeit der historischen Mikroskopie geduldig und gewissenhaft durchgeführt, hat die primären Quellen sorgfältig durchgesehen und benützt. Gewiss, unfehlbar war Billeter so wenig wie irgend ein anderer seiner Fachgenossen. Allen kann es dann und wann zustossen, dass sie sich irren, beim Lesen der Quellen, beim Ausschreiben und besonders beim Kombinieren der einzelnen Beobachtungen. Wichtig ist nur, dass diese Fehler gering sind und wie bei Billeter mit zunehmender Erfahrung immer kleiner werden.

Die Gründung der SGFF 2 hat Billeter mit Freude begrüsst und an der ersten Hauptversammlung in Bern das Wort ergriffen und uns, die Jungen, zu unserem Vorhaben ermutigt. Wohlwollend und mahnend hat er uns, die wir damals teilweise Anfänger waren, zugesprochen und, wenn wir es wünschten, Rat erteilt. Dem Berufsverband der Genealogen hat er von Anfang an angehört und bis in die letzten Jahre regelmässig unsere Versammlungen und Kurse besucht. Temperamentvoll konnte er sich äussern, wenn er verlangte, dass sich der Verband gegen Stümper und Pfuscher wehren und von seinen Mitgliedern saubere Arbeit und einiges genealogisches Wissen und Können verlangen müsse. Als wir einmal in einer Versammlung auf sein hohes Alter zu sprechen kamen, da meinte er "Meine Herren, ich bin nicht 82 Jahre alt, ich bin 82 Jahre jung". Bei der seinen Glaubensbrüdern eigenen, gesunden und einfachen Lebensweise hat er seine geistige Frische und seine Arbeitsfreudigkeit und Kraft bis ins hohe Alter bewahrt.

Nach Kriegsende, im Dezember 1945, verabschiedete er sich mit seiner Frau von uns, da er zu seinen Kindern nach Amerika ziehen und dort seinen Lebensabend verbringen wollte. Doch kehrte er nach einigen Monaten wieder nach St. Gallen zurück. Der Bitte vieler Leute in Utah, die ihn baten, er möge auch ihre Stammliste bearbeiten, konnte er nicht widerstehen. So widmete er sich 10 weitere Jahre der Forschungsarbeit und hat erst im 85. Lebensjahr, als ihm das Reisen beschwerlich wurde, aufgehört.

Seine Gemahlin, Emilie Wilkers - er hatte sie als kleines Mädchen auf dem Schiffe, das ihn zum ersten Male nach Amerika führte, kennen gelernt - war ihm, als er hier seine eigentliche Lebensarbeit aufnahm, in die Schweiz nachgefolgt und ging ihm 1951 im Tode voraus. Eine Schwester einer Schwiegertochter, die seit 1934 ihm die Reinschrift der Stammlisten besorgte, führte ihm weiter den Haushalt.

Berufsfamilienforscher wie Liebhabergenealogen: wir wollen den schlichten und frohen Menschen in gutem Andenken bewahren.

Fräulein Rosa Holzer verdanke ich ihre freundlichen Angaben zur Gestaltung dieses Nachrufes.

Robert Oehler

Soweit zur Kurzbiographie des Julius Billeten aus dem Jahre 1957.

Ich wollte es aber nicht bei der Abschrift dieses Nekrologes bewenden lassen, sondern erkundigte mich bei Werner Hug, dem Leiter unserer Schriftenverkaufsstelle, nach dem Verbleib des Nachlasses. Er verwies mich an Frau Marie-Louise Gamma-Liechty der GHGRB (Genealogisch-Heraldischen Gesellschaft der Regio Basel), welche den Nachlass verwalte.

Frau Gamma verdanke ich denn auch ein Faksimile von Billeters Handschrift, die Bestätigung, dass die Gesellschaft erst kürzlich die 72509 (!) Originalblätter erwerben konnte, und den Hinweis, dass bald ein neues, überarbeitetes Register3 von Julius Billeters Arbeiten erscheinen werde [Anm: ist inzwischen erschienen].

Herr B. Kälin, früherer Obmann der GHGRB, erklärte sich spontan bereit, mir einen Vorabdruck seines Vorwortes zum geplanten Billeter-Verzeichnis zur Verfügung zu stellen, und meinte, dass man mit der Drucklegung und dem Vertrieb bis spätestens Ende des 1. Quartals 2002 rechne. Interessenten dafür mögen sich deshalb direkt bei Werner Hug in Muttenz melden.

Wie Herr Kälin in seinen nachstehenden Ausführungen bemerkt, sind Billeter nicht nur Fehler beim Abschreiben unterlaufen (wem passieren diese nicht!), sondern - und das ist gravierender - er liess sich des öfteren und in Zweifelsfällen zu "Familienzusammenführungen" verleiten, welche sich im Nachhinein als falsch erwiesen. Solche Fehler unterliefen ihm und übrigens auch seinem Kollegen, Alfred Reichen4, auch deshalb, weil er es bewusst vermied, die Taufpaten und Trauzeugen ebenfalls zu erfassen, und damit eine Quelle zur Fehlervermeidung ausser Acht liess. Auch Sekundärquellen wurden in den wenigsten Fällen herangezogen.

Manuel Aichers Kritik5 möge stellvertretend für alle Warnungen stehen, welche Billeters Arbeiten begleiten [sh. auch Julius Billeter : a critical appraisal of his research].

Als Arbeitsgerüst können seine Abschriften trotzdem sehr dienlich und zeitsparend sein: in jedem Falle ist aber eine persönliche Verifizierung unbedingt, ich wiederhole, unbedingt angezeigt, ja eigentlich unabdingbare Pflicht.

Hans B. Kälin, alt Obmann der GHGRB, schreibt im Entwurf zur geplanten Neuausgabe des Registers zu Billeters Datensammlung u.a.:

Vor über einem Jahr erfuhr ich, dass Herr Karl Marbacher in Luzern die in seinem Besitz befindliche Sammlung der genealogischen Arbeiten des Familienforschers Julius Billeter gerne abgeben würde. Nach Beratungen mit dem Vorstand unserer Basler Gesellschaft und mit dem Obmann der Zentralschweizerischen Gesellschaft für Familienforschung erklärten wir uns bereit, die Sammlung Billeter zu übernehmen und im Interesse der Familiengeschichtsforschung die schriftlichen Auskünfte, d.h. Kopie vorhandener Listen, die Herr K. Marbacher seit über 40 Jahren erteilt hatte, weiterzuführen (Frau M.-L. Gamma in Riehen BS, mlgamma@freesurf.ch).

Wir sind uns bewusst, dass wir damit eine grosse Arbeit übernommen haben, dass wir aber auch den Familienforschern einen grossen Dienst leisten können. Es freut mich nicht nur die Bereitwilligkeit Herrn Marbachers, uns die ihm lieb gewordene Sammlung anzuvertrauen, sondern auch der Eifer und die Bereitschaft unserer Mitglieder, eine einmalige Gelegenheit nicht ungenutzt vorbeigehen zu lassen, sondern sich uneigennützig einzusetzen. Ich bin überzeugt, dass das Lebenswerk Herrn Billeters sowohl zahlreichen Mitgliedern unserer GHGRB als auch zahllosen anderen Genealoginnen und Genealogen hervorragende Dienste leisten wird.

Hans B. Kälin

Die folgenden fünf reproduzierten Seiten zu Billeters Abkürzungen und seinen Spezialzeichen, zu seinen handschriftlichen Abschriften sowie zur geplanten Registerdarstellung mögen Interessierten einen Einblick in das zu erwartende Material geben. Der GHGRB sei jetzt schon für ihr Engagement zu diesem Projekt gratuliert und gedankt.

René R. Krähenbühl

[Im gedruckten Bulletin folgen nun Beispielseiten aus der Sammlung Billeter, Zusammenstellungen von Abkürzungen und Symbolen sowie eine Beispielseite des neu erstellten Namensindex: stattdessen wird hier auf die Billeter-Webseiten der GHGRB verwiesen.]

Anmerkungen:

  1. Siehe dazu auch die SGFF-Mitteilungen Nr. 64 bis 67.

  2. Im September 1933.

  3. Siehe auch "Register zu den Genealogien von Julius Billeter (1869-1957) im Privatbesitz von Karl Marbacher, Luzern, nach Namen und Orten geordnet" von Mario von Moos, Fehraltorf, 1990.

  4. Alfred F. Reichen, Genealoge (02.07.1897-06.12.1985): die Herausgabe eines Registers zu seinen Genealogien ist von der GHGRB ebenfalls noch vorgesehen

  5. Siehe "Archiv für Familiengeschichtsforschung C.A.Starke Verlag, Limburg", 2. Jahrgang, Heft 1, März 1998, Seiten 32-47: "Der Genealoge Julius Billeter und die Zuverlässigkeit seiner Arbeiten" von Manuel Aicher. Eine wesentliche kritische Studie mit Beispielen hat Paul-Anton Nielson über Billeter veröffentlicht. Die freundliche Gesamtbewertung durch Dr. Robert Oehler bleibt jedoch gültig.


Die Mannrechtsrodel von Bern

Herr Heinz Wittner, bekannt durch seine Forschungen über Schweizer Einwanderer in die Pfalz und seine Publikationen in der Pfälzisch-Rheinischen Familienkunde, hat einen Rodel weggezogener Mannrechte 1694-1754 des Staatsarchivs Bern in eine lesbare Form gebracht und in alphabetischer Reihenfolge geordnet.

Bei der Mehrzahl von ca. 928 Eintragungen werden die Ausreiseziele genannt, z.B. Pfalz, Elsass, Gingen/Württemberg, Pennsylvanien (USA), Benken BL usw.

"Die Mannrechtsrodel" de Berne

Monsieur Heinz Wittner, bien connu pour ses recherches sur l'émigration des Suisses vers le Pfalz et ses publications dans le Pfälzisch-Rheinischen Familienkunde a transcrit un rôle "weggezogener Mannrechte" 1694-1754 des Archives fédérales de Berne sous une forme plus lisible et avec un classement alphabétique.

Pour la majorité des 928 inscriptions, la destination est indiquée: Palatinat, Alsace, Gingen/Württemberg, Pennsylvanie (USA), Benken BL, etc. 


Lutz, Markus: Baslerisches Bürgerbuch, Basel 1819, 409 Seiten, 11 Tafeln.

Bei einer antiquarischen Exkursion ist es unserem Bibliothekskommissions-Mitglied René Krähenbühl gelungen, ein tadelloses Exemplar des "Baslerischen Bürger-Buches" von 1819 zu erstehen. Das mit Lederrücken versehene Kleinod mit 400 Seiten und 11 schwarz-weissen heraldischen Tafeln misst 13x21 cm und enthält eine Fülle genealogischer Informationen der damaligen Zeit.

Nicht nur sind alle damals in der Stadt Basel eingebürgerten Geschlechter vorgestellt, sondern je nach Bedeutung derselben werden auch ihre ersten Ansiedler und "beachtenswerten Personen" erwähnt. Der vollständige Titel des Basler Bürger-Buches, welches von Markus Lutz (1798-1835), Lehrer in Büren a.A. BE und Pfarrer in Läufelfingen BL, verfasst wurde, lautet denn auch:

"Baslerisches Bürger-Buch, enthaltend alle gegenwärtig in der Stadt Basel eingebürgerte Geschlechter nebst der Anzeige ihres Ursprungs, Bürgerrechts-Aufnahme, so wie ihrer ersten Ansiedler und beachtenswerthen Personen, welche aus denselben zum Dienste des Staats, der Kirche und der Wissenschaften, hervorgegangen sind".

Gedruckt wurde es in der Schweighauser’schen Buchdruckerei in Basel BS, wie erwähnt im Jahr 1819.

Nach einem Vorwort des Verfassers werden – sozusagen als Einleitung – "Statistische Notizen zu diesem Bürger-Buche" geboten. Der Chronist geht bis aufs Jahr 1089 zurück, um die Geissel der Pest darzustellen. Oder wussten Sie, dass die Stadt Basel 1314 und 1348 insgesamt 20’000 Menschen zu beklagen hatte, welche dieser Seuche zum Opfer fielen? Vor etwas mehr als 200 Jahren soll Basel "15040 Seelen" gezählt haben, und 1819 führt der Verfasser 2119 bewohnte Häuser und insgesamt 3666 Haushaltungen auf, welche sich zu 16420 Einwohnern summierten.

Interessant nicht nur die detaillierte Kommentierung aller Basler-Bürger von Albrecht bis Zwilchenbart (insgesamt deren 502), sondern auch die Liste aller 242 ausgestorbenen Familien von Andres bis Zundel.

Im Anhang finden sich, wie eingangs aufgeführt, 11 heraldische Tafeln mit den Wappen von 257 Familien (schwarz-weisser Stahlstich) sowie eine "Historische Aufzählung aller bekannten Mitbürger-Rechte welche in ehevorigen Zeiten von Fürsten, Herren, Städten, Landschaften und geistl. Corporationen mit der Stadt Basel errichtet worden sind".

Das Basler Bürger-Buch von 1819 existiert sicher in vielen Bibliotheken, so z.B. auch in der Schweizerischen Landesbibliothek in Bern, in welcher unsere SGFF-Bestände bekanntlich deponiert sind. Dass wir nun auch ein Exemplar unser Eigen nennen dürfen, freut nicht nur den Vorstand und die Bibliothekskommission, sondern sicher auch unsere Mitglieder, welchen die Konsultation dieser grossen Arbeit von Pfarrer Lutz vor fast 200 Jahren für die eigene Forschung empfohlen sei. "Handle with care" oder "heit Sorg zum chlyne Schatz" möchte man den Benutzern noch zurufen.

René Krähenbühl


CD-Rom: Kirchenbücher Leutwil 1573 - 1820
Gemeinden Leutwil, Dürrenäsch und Boniswil (Oberdorf)

Nach dem grossen Erfolg unserer Gontenschwiler CD-Rom haben wir eine zweite für die Kirchenbücher der Pfarrei Leutwil gestaltet. Nun können auch für Leutwil, Dürrenäsch und den westlichen Teil von Boniswil (der östliche gehörte seit alters zur Pfarrei Seengen) alle Tauf-, Konfirmations-, Ehe- und Todesdaten bequem am Computer abgerufen werden. Es stehen für den Benutzer wahlweise übersichtliche Word- oder Excel-Tabellen zur Verfügung.

Auch die neue CD enthält ausser den Tabellen Auszüge aus dem Chorgerichtsmanual, verschiedene geschichtliche Abrisse und Listen mit den Pfarrern, Beamten und Wirten. Dazu kommt ein umfangreiches Bildprogramm mit Dorfplänen aus verschiedenen Zeiten, Flugaufnahmen, zahlreichen Dorf- und Häuseransichten, Aussen- und Innenaufnahmen der Kirche (mittelalterliche Fresken, Glasscheiben, Pestsärge).

Der wiederum professionell gestaltete Datenträger ist dank teilweise "ehrenamtlicher" Arbeit zu nur CHF 45,00 erhältlich.

Herausgeberin: Historische Vereinigung Wynental, Reinach AG


Zwei von sich überzeugte Genealogen diskutieren:


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Inhalt © beim Autor bzw. der Bulletin-Redaktion / Letzte Überarbeitung 06 Juni 2005.
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