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Publikationen

Emil Looser Die Looser aus dem Toggenburg
Buchreihe St.Galler Kultur und Geschichte
Reihe Neujahrsblätter des Historischen Vereins St.Gallen
mehrere Publikationen zu Ulrich Bräker (1735 - 1798)
VSA Archive der Schweiz
Ernst Ziegler, Ursula Hasler Ämterarchiv (Bücher) im St.Galler Stadtarchiv (Vadiana)
Renate Siegmann, Peter Müller Schepenese und ihre Särge
Heribert Illig Das erfundene Mittelalter
Dieter Breuers Ritter, Mönch und Bauersleut
Johannes Duft Der karolingische Klosterplan
Karl Schmuki, Peter Ochsenbein, Cornel Dora Cimelia Sangallensia
Otto P. Clavedetscher, Stefan Sonderegger Chartularium Sangallense, Band VIII
Erika Tanner Die Bauernhäuser des Kantons Thurgau
Hofmeier, Gantenbein, Gamper, Ziegler, Bachmann Alchemie in St.Gallen
Peter Witschi Wandern auf dem Jakobsweg - Vom Bodensee zum Vierwaldstättersee
Peter Ochsenbein (Hrsg.) Das Kloster St.Gallen im Mittelalter
E. G. Rüsch (Hrsg.) Joachim Vadian : Über Gesang und Musik im Gottesdienst / Über Wallfahrten
Ernst Gerhard Rüsch Vadians Schriften über die Stadt St.Gallen ...
C. Bonorand, R.Gamper, F. Hächler Personenkommentar I-IV zum Vadianischen Briefwerk, mit Gesamtregister
Johannes Duft Geistliche Barockdichtung in der Abtei St.Gallen
Bruno Z'Graggen Tyrannenmord im Toggenburg : Fürstäbtische Herrschaft und protestantischer Widerstand um 1600
Arthur Kobler Die Tagebucheinträge der Töchter Wynne im Schloss Wartegg zur Zeit der Französischen Revolution
Ernst Ziegler Pietismus und Bücherverbrennung im alten St.Gallen
Bernhard Wartmann Zur Geschichte der Helvetischen Revolution in Stadt und Landschaft St.Gallen
Ernst Ziegler Zur Geschichte der Helvetik (1798-1803) in der Stadt St.Gallen
Holger Böning Der Traum von Freiheit und Gleichheit
Bodensee-Heft 1848 : Das Revolutionsjahr am See
Markus Werner Der ägyptische Heinrich
Georg Thürer Gemeinschaft im Staatsleben der Schweiz
Peter Geiger Krisenzeit : Liechtenstein in den Dreissigerjahren 1928 - 1939
Walter Baumgartner Die Christlichsoziale Partei des Kantons St.Gallen 1911-1939
Ernst Ziegler Tagebücher 1939 bis 1945 von Hans Richard von Fels
Aram Mattioli (Hrsg.) Antisemitismus in der Schweiz 1848 - 1960
Ernst Ziegler Jüdische Flüchtlinge in der Schweiz - zwei Beispiele
Praxedis Kaspar Wildermann

Archive in der Schweiz
Teil I : Funktion / Benutzung / Der Archivarsberuf / Zukunftsperspektiven
Teil II : Die besten Adressen (insgesamt 147 Archive)
Herausgegeben vom Verein Schweizerischer Archivarinnen und Archivare (VSA); St.Gallen 1997; 48 und 52 Seiten.
Zu beziehen beim Staatsarchiv St.Gallen, Regierungsgebäude, 9001 St.Gallen (bitte 5 Franken in Briefmarken beilegen).
Wer noch mehr über Archive oder den VSA erfahren möchte, greife zur
Schweizerischen Zeitschrift für Geschichte : Jahrgang 47 (1997) Heft 3 ist der Archivistik in der Schweiz gewidmet.

Renate Siegmann, Peter Müller: Schepenese und ihre Särge
Schepenese, die ägyptische Mumie in der St.Galler Stiftsbibliothek, ist ein Teil jenes Erbes, das Ägypten der Welt hinterlassen hat - und inzwischen eine Sehenswürdigkeit, die zur Stiftsbibliothek gehört wie die Bücher. Schepenese war eine Priestertochter, die um 700 bis 600 vor Christus in Theben, dem heutigen Luxor, gelebt hat und mindestens 30 Jahre alt geworden ist. Diese und andere Ergebnisse der neueren Forschungstätigkeiten werden anregend geschildert - Manches liest sich fast wie ein Krimi.
Verlag am Klosterhof, St.Gallen 1998, sfr. 24,-

Heribert Illig : Das erfundene Mittelalter
Hat es drei Jahrhunderte unseres Mittelalters gar nicht gegeben ? Dieser Frage geht Heribert Illig auf den Grund. Kritisch und detailliert vergleicht er schriftliche Zeugnisse mit den architektonischen Befunden der Zeit und stösst dabei auf zahllose Widersprüche. Sein Schluss klingt unglaublich : knapp 300 Jahre europäischer Geschichtsschreibung wurden nachträglich eingefügt - Karl der Grosse hat nie gelebt, seine Biographie ist erfunden ! Und die nahe Jahrtausendwende - fällt aus, denn wir befinden uns erst im Jahr 1703 n.Chr....
Laut Illig ist der Zeitraum vom 614 bis 911 fiktiv, also einschl. des 9. und frühen 10. Jahrhunderts - der Blütezeit des Klosters St.Gallen; dementsprechend werden auch St.Galler Quellen mehrfach zitiert. Und was bedeutet das fuer den "St.Galler Klosterplan" ?
Taschenbuchausgabe, Econ&List 1998, Nr. 26492, sfr 18.90

Dieter Breuers : Ritter, Mönch und Bauersleut
Wer im Mittelalter ein Brett vor dem Kopf hatte, war nicht begriffsstutzig, sondern übte einen hochangesehenen Beruf aus: Er war Schmied, und das Brett vor dem Kopf schützte die Augen vor Funken und Splittern.
Nie war das Mittelalter lebendiger als in Ritter, Mönch und Bauersleut. Dieter Breuers schrieb dieses Buch "für alle, die Geschichte eigentlich langweilig finden" - um sie vom Gegenteil zu überzeugen. Denn Geschichte besteht für ihn vor allem aus Geschichten.
In diesem Buch kommen Menschen zu Wort, die zwischen 800 und 1300 gelebt haben. Das Mittelalter als bunter Bilderbogen - mal düster, mal farbenprächtig, prall und derb, grausam und fröhlich. Und immer unterhaltsam: alle Einzelheiten sind historisch verbürgt und können in verschiedenen Geschichtswerken nachgelesen werden - aber nirgendwo so interessant wie bei Dieter Breuers. Leseprobe aus einem "medizinischen" Kapitel:
"Bayernherzog Heinrich (948-955), der Bruder Ottos des Großen, hatte vernommen, daß auch die Mönche von St.Gallen in der Lage seien, aus Farbe und Zusammensetzung des Harns so einiges über den Gesundheitszustand des Patienten zu erfahren. Der Herzog indes war skeptisch, schickte aber dennoch eine Probe nach St.Gallen und erhielt von dem dort lebenden Mönch Notker (mal wieder ein Notker, diesmal mit dem Spitznamen 'Pfefferkorn') eine erstaunliche Antwort: Ein ungeheures Wunder werde geschehen, schrieb der Mönch zurück, denn erstmals werde ein Mann, der Herzog nämlich, ein Kind zur Welt bringen, und zwar in etwa einem Monat! Dem Herzog selbst erschien diese Prophezeiung keineswegs erstaunlich, denn um den Mönch auf die Probe zu stellen, hatte er ihm den Urin einer hochschwangeren Magd zugeschickt. Immerhin beweist die Episode, daß die Mönche keine Scharlatane waren."
Taschenbuchausgabe, Bastei-Lübbe 1997, Nr. 12624

Johannes Duft : Der karolingische Klosterplan
Alt-Stiftsbibliothekar Prof. Johannes Duft ist einer der besten Kenner des fast 1200 Jahre alten "St.Galler Klosterplans" und hat nun ein neues Kommentarheft zu diesem Plan verfasst.
Historischer Verein St.Gallen, 1998.
Auslieferung : Antiquariat Ribaux AG (Postfach, 9001 St.Gallen, Tel 071/2221604, Fax 071/2221621)
Begleittext Fr.25,- / Faksimile des Klosterplanes Fr.60,- / Zusammen Fr.80,-

Otto P. Clavedetscher, Stefan Sonderegger : Chartularium Sangallense, Band VIII
Das "Chartularium Sangallense" stellt die Weiterführung des 1862 von Hermann Wartmann begonnenen "Urkundenbuch der Abtei Sanct Gallen" dar, das 1955 von Paul Staerkle fürs erste abgeschlossen worden war. Im Band VIII werden 10 Jahre Mittelalter (1362-1372) erfasst, die immer näher an das 15. Jahrhundert heranführen : erst dann werden Urkunden als fast einzige erhaltene Auskunftsquellen abgelöst bzw. ergänzt durch neue Quellen wie Stadtsatzungsbücher, Rechtsbücher und Chroniken.
St.Gallen, 1998, sfr. 180,-
(Ebenfalls noch lieferbar sind die seit 1983 erschienenen Bände III [1000-1265], IV [1266-1299], V [1300-1326], VI [1327-1347], VII [1348-1361] sowie "Die Dorsualnotizen der älteren St.Galler Urkunden" bearbeitet von Otto P. Clavedetscher und Paul Staerkle. Für die Urkunden vor 1000 gibt es praktisch kein neues Quellenmaterial - hierfür ist auf das ältere "Urkundenbuch" zu verweisen.)

Erika Tanner : Die Bauernhäuser des Kantons Thurgau
(Die Bauernhäuser der Schweiz, Band 24)
Herausgegeben von der Schweizerischen Gesellschaft für Volkskunde, Basel 1998
Als traditioneller Bauernkanton verfügt der Thurgau jetzt über ein populär-wissenschaftliches Werk, das die Bauernhauskultur und damit auch die Besiedlungsgeschichte dokumentiert. Autorin ist die Romanshornerin Erika Tanner, die für diese akribische Arbeit zehn Jahre benötigte.

Alchemie in St.Gallen
Begleitbroschüre zur Ausstellung "Geheimnisse der Alchemie" in der Kantonsbibliothek St.Gallen (1999):
Thomas Hofmeier: Alchemie - Einheit in der Vielfalt
Urs Leo Gantenbein: Paracelsus und seine physiologische Alchemie in St.Gallen
Rudolf Gamper: Die St.Galler Alchemisten
Ernst Ziegler: Alchemie in der Stadt St.Gallen
Manuel Bachmann: Das mehrdimensionale Symbolsystem der Alchemie im Barock
Sabon-Verlag, St.Gallen, 1999, 44 Seiten, 9 Abbildungen, broschiert, ISBN 3-907928-23-7.
Erhältlich im Buchhandel bzw. der Kantonsbiblithek (Vadiana) St.Gallen: Preis sfr 18.--.

Peter Witschi : Wandern auf dem Jakobsweg - Vom Bodensee zum Vierwaldstättersee
Appenzeller Verlag, Herisau 1998 (144 Seiten, illustriert, sfr 38,-)
"Ich wölt, dass vom Spicher untz z' Einsiedeln gieng ain guoti flechi Strass, mich müget gar an Underlass, dass die Berg sint so hoch." Diese Klage des Wanderers aus dem appenzellischen Speicher könnte auch von einem Pilger aus Deutschland, aus dem heutigen Tschechien oder gar Polen stammen. Viele von ihnen wählten auf ihrem Weg zum Grab des Apostels Jakobus im spanischen Santiago de Compostela jene Route, die zwischen Rorschach und Rapperswil durch st.gallische und appenzellische Lande führt : die 73 km entsprechen 19 Pilgerstunden. Heute ist der Weg dank über 200 Wegweisern leichter zu finden. Zur Eröffnung (am 21.-24.5.1998) hat der Ausserrhoder Staatsarchivar Peter Witschi ein Buch geschaffen. Ein Publikumsprospekt, der Orientierungshilfe und Animationsmittel sein soll, ist geplant.

Pilgern auf dem Jakobsweg

Peter Ochsenbein (Hrsg.) : Das Kloster St.Gallen im Mittelalter
Das 719 gegründete Benediktinerkloster St.Gallen erreichte seine erste Blütezeit zwischen dem 8. und 12. Jahrhundert. Der Band würdigt in 10 von renommierten Fachwissenschaftlern verfassten Beiträgen diese kulturell so reiche Epoche.
Nach einer Übersicht über die Geschichte des Klosters bis zum 12. Jahrhundert und dessen weitreichenden Beziehungen werden Kontinuität und Veränderung der St.Galler Schrift sowie die frühe Schriftlichkeit in den Urkunden gezeigt. Zudem werden das musikalische Wirken sowie die Kunst des Klosters gewürdigt, die sich noch heute insbesondere in seiner Buchmalerei zeigt. Der Band wird ergänzt durch über 100 Abbildungen aus St.Galler Handschriften und Urkunden.
Theiss Verlag, Stuttgart. Subskriptionspreis bis 31.12.2000 Fr.118,-/DM128,- (später Fr.138,-/DM148,-).

E.G.Rüsch (Hrsg.) : Joachim Vadian
Über Gesang und Musik im Gottesdienst / Über Wallfahrten

Band 16 der Vadian-Studien, VGS Verlagsgemeinschaft St.Gallen, 1998, sfr. 28,- / ISBN 3 7291 1091 8
C. Bonorand : Personenkommentar I-IV zum Vadianischen Briefwerk
Gesamtregister, hrsg. von R.Gamper und F.Hächler

Band 15a der Vadian-Studien, VGS Verlagsgemeinschaft St.Gallen, 1998, sfr. 7,- / ISBN 3 7291 1092 6

Ernst Gerhard Rüsch : Vadians Schriften über die Stadt St.Gallen und über den obern Bodensee.
in: Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung; 117. Heft (1999).

Johannes Duft : Geistliche Barockdichtung in der Abtei St.Gallen
Ein bisher völlig vergessener Barockdichter aus der Abtei St.Gallen hat allzulange auf seine Wiederentdeckung warten müssen : Pater Anton Widenmann (1597 - 1641). Dem Nestor der St.Galler Forschung, Johannes Duft, ist nun die Entdeckung der bisher unveröffentlichten Dichtungen gelungen. Allein schon die Biographie Widenmanns ist dabei von ausserordentlichem Interesse, da sie einen Einblick in die barocke Fürstabtei und somit in den späten Glanz des Klosters St.Gallen eröffnet. So lernt man die kösterliche Welt kennen, in der die 6000 deutschen Verse Widenmanns entstanden sind. Im Mittelpunkt stehen aber die Werke des Dichters, welche die Originalität und Bedeutung seines Schaffens hervortreten lassen. Wie kaum anders zu erwarten, sind es die grossen Heiligen St.Gallens - Gallus, Otmar und Notker -, denen die besondere Liebe Widenmanns gilt. Für die literarische Landschaft des Bodenseeraums im Barockzeitalter sind die neu entdeckten Dichterwerke von nicht zu unterschätzender Bedeutung.
Bibliotheka Sangallensis 10.Band, 1999, Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen, 200 Seiten mit farbigen Abbildungen, Fr.26,-/DM28,-, ISBN 3-7995-3001-0.

Tyrannenmord im Toggenburg : Fürstäbtische Herrschaft und protestantischer Widerstand um 1600

Arthur Kobler : Die Tagebucheinträge der Töchter Wynne im Schloss Wartegg zur Zeit der Französischen Revolution
Ein Bild der Revolutionszeit aus ungewohnter Sicht : zwei Mädchen notierten in ihr Tagebuch, wie exilierte französische Adelige zwischen 1791 und 1794 auf Schloss Wartegg lebten. Die Wynnes (Engländer) gehörten zu einer Gruppe Vornehmer der Zeit, die sich dem französischen Hof verbunden fühlten, denen der Boden in Frankreich aber zu heiss geworden war. Sie scharten sich um den damaligen Hauptbewohner des Schlosses, Marc-Marie de Bombelles, einen Geheimagenten Ludwig XVI. Die Tagebücher der beiden Teenager zeigen aber auch, dass es neben weltpolitischen Dramen einen ganz simplen Alltag gab : frisch, frech, unverblümt und mit grosser Detailtreue rapportieren sie. Orts-, Personen- und Sachregister machen das 450-seitige Buch zur Fundgrube.

Ernst Ziegler : Pietismus und Bücherverbrennung im alten St.Gallen
"Scheiterhaufen für die Frömmigkeit"
in: Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung; 117. Heft (1999) S. 207-226.

Bernhard Wartmann (1739-1815) : Zur Geschichte der Helvetischen Revolution in Stadt und Landschaft St.Gallen
138. Neujahrsblatt (1998) herausgegeben vom Historischen Verein des Kantons St.Gallen
Der politische Umbruch 1798 wird in den Texten des St.Galler Stadtarztes Bernhard Wartmann wieder lebendig - er schildert in zwei Texten aus zeitgenössischer und stadtsanktgallischer Sicht die turbulenten Ereignisse :
1. Beschreibung der Unruhen in der Alten Landschaft und des Aufruhrs gegen Fürstabt Pankraz Vorster, 1795-1797
2. Die politischen und kriegerischen Ereignisse in Stadt und Landschaft St.Gallen, 1798
Die schwer entzifferbare Handschrift wurde von Ursula Hasler und Maria Hufenus in Druckschrift übertragen und anschl. von den Stadtarchivaren Marcel Mayer und Ernst Ziegler bearbeitet, um sie "für ein heutiges Publikum möglichst leicht lesbar zu machen". Daneben enthält das Neujahrsblatt seine traditionellen Teile (Chronik, Bibliographie, archäologischer Forschungsbericht).

Ernst Ziegler : Zur Geschichte der Helvetik (1798-1803) in der Stadt St.Gallen
In dieser vom Stadtarchiv "Vadiana" herausgegebenen Broschüre finden sich der 1998 von Ernst Ziegler vor der Burgergesellschaft gehaltene "Stadthausvortrag" zum Thema "Das Ende der Stadtrepublik St.Gallen 1798" sowie die vom selbem Autor bearbeiteten "Chronologischen Aufzeichnungen zur Zeitgeschichte" des Historikers und Archivars Georg Leonhard Hartmann (1764-1828) für den Zeitraum 1797-1803 im Druck wieder. Beigefügte Bilder und Zeitungsartikel ergänzen die Zeitgeschichte "im Originalton".

Holger Böning : Der Traum von Freiheit und Gleichheit
Helvetische Revolution und Republik 1798-1803. Die Schweiz auf dem Weg zur bürgerlichen Demokratie.
Orell Füssli Verlag, Zürich, 1998, sfr. 58.- / ISBN 3 280 02808 6

1848 : Das Revolutionsjahr am See
Bodenseehefte (März 1998) Seiten 34 - 41 :
- Sonderbundkrieg : Auftakt zur Revolution
- Unruhe auch in Vorarlberg.

Markus Werner : Der ägyptische Heinrich
Sie glauben, die Zivilstandsverordnung beeinträchtige die Familienforschung in der Schweiz? Dann lesen Sie den Bericht von Markus Werner über seinen Versuch, die Spuren seines Ururgrossvaters Heinrich Bluntschli (von Zürich, 1824-1901) in Ägypten zu verfolgen - Sie werden sich gleich besser fühlen ! Auch wenn der Autor seine Erfahrungen in Romanform präsentiert und demzufolge Dichtung und Wahrheit nicht immer eindeutig zu trennen sind, zeigt sich doch, dass auch ernsthafte Familienforschung (in der Schweiz) dahinter steht - Leseprobe:
Nach Tell-el-Kebir erreichten wir bald die östliche Flanke des Deltas, linkerhand der Straße erstreckte sich fruchtbar das biblische Land Gosen und rechterhand ein kilometerlanger und rauchender Müllgürtel, in dem zerlumpte Menschen nach Nützlichem wühlten und der die Provinzhauptstadt Zagazig ankündigte, wo Heinrich, bevor er Postdirektor von Ismailiya wurde, zuletzt noch gewohnt hatte und wo Catherine mit Georg, dem jüngsten der drei Söhne, niederkam. Trotzdem stieg ich, schockiert von Zagazigs Häßlichkeit, nicht aus. Ich hätte es getan und Georgs Enkel von Zagazig aus eine Karte geschickt, wenn mir die Existenz dieses Enkels damals schon bekannt gewesen wäre. Aber man hatte mir auf dem Zivilstandsamt Zürich nur die Namen und Lebensdaten von Heinrichs und Catherines Söhnen ausgehändigt, nicht aber die Namen und Daten von deren Nachkommen, da diese in blutsverwandtschaftlicher Hinsicht nur einen sogenannten Seitenzweig bildeten. Um an den Seitenzweig heranzukommen, bedurfte es einer Bewilligung der Direktion des Innern, und die letztere hatte mir auf mein sofortiges und diesbezügliches Gesuch hin noch ein geeignetes Identifikationspapier abverlangt und mir orientierungshalber mitgeteilt, daß die Gebühr fünfzig Franken betrage und die Bewilligung zur Einsichtnahme in den Seitenzweig nur soweit erteilt werden könne, als es sich nicht um lebende Personen handelt. - Hätte mich die Bewilligung noch vor meiner Abreise nach Kairo erreicht, so hätte ich mir und der Schweizer Botschaft die Suche nach möglichen Bluntschlis in Ägypten ersparen können, und hätte das Zivilstandsamt, das mir nach meiner Heimkehr die benötigten Auszüge aus dem Familienregister ausgefertigt hat, darin versehentlich nicht auch eine lebende Person aufgeführt, so würde ich bis heute glauben, daß Heinrichs Geschlecht im Mannesstamm erloschen sei. - Georg, der Frühverstorbene, hat ja, wie schon einmal berichtet, fünf Kinder hinterlassen, die seine französische Frau dann von Kairo nach Zürich ins Waisenhaus brachte, und eines davon, das jüngste mit Namen Jean Baptiste, ist später Konditor geworden und hat einen Sohn gezeugt, bei dem es sich um die lebende Person handelt, die man mir hatte vorenthalten wollen und die ich in Ägypten nicht hätte finden können, da sie in Zürich wohnt, wo wir inzwischen ein Glas getrunken haben im Gedenken an den gemeinsamen Ahnen.
Residenz Verlag, Salzburg und Wien, 1999, ISBN 3-7017-1174-7

Georg Thürer : Gemeinschaft im Staatsleben der Schweiz
Gesammelt zum 90. Geburtstag des Autors.
Verlag Paul Haupt, September 1998, Preis Fr. 48.-
Georg Thürer feiert im 150. Jahr unseres Bundesstaates seinen 90. Geburtstag. Die Hälfte der bundesstaatlichen Vergangenheit unseres Landes hat er bewusst miterlebt, bisweilen auch als anregender Hochschullehrer und bewegender Redner mitgestaltet. Der Sammelband vereinigt Aufrufe, wie sie z.B. während des Zweiten Weltkrieges in der "Neuen Zürcher Zeitung" als Leitartikel erschienen, mit Besinnungen aus zeitloser Sicht, auch wenn manche Schweizer Innenschau bei einem bestimmten Anlass entstand. Der Grundgedanke heisst : Eidgenossenschaft. Der Verfasser hat es bewusst unterlassen, seine Texte, die ja z.T. vor mehr als einem halben Jahrhundert erschienen sind, für die Gegenwart "zurecht zu schreiben".

Walter Baumgartner : Die Christlichsoziale Partei des Kantons St.Gallen 1911-1939
St.Galler Arbeiterschaft und Angestellte zwischen Katholizismus und Sozialismus.
In der Reihe "St.Galler Kultur und Geschichte", Band 30, herausgegeben von Staatsarchiv und Stiftsarchiv St.Gallen, 1998, ca. 580 Seiten, reich illustriert, Fr. 58,-, erhältlich in jeder Buchhandlung.
Es ist die erste umfassende Publikation zur Gecshichte der Partei. Sie ist einerseits eingebettet in die Darstellung der Entwicklung der Konservativen Volkspartei und der anderen St.Galler Parteien, andererseits in jene der christlichsozialen Gesamtbewegung St.Gallens. Die St.Galler Regelung des Verhältnisses der christlichsozialen Gruppe zur konservativen Mutterpartei wurde wegleitend für andere Kantone.

Ernst Ziegler : Tagebücher 1939 bis 1945 von Hans Richard von Fels
erschienen als Begleitschrift zur Ausstellung "Menschen in St.Gallen - früher" (9.9.-25.11.1998).
Hans Richard von Fels wurde 1904 in St.Gallen geboren. Nach der Matura studierte er bis 1929 in Genf und Florenz Medizin. Nach Tätigkeiten in einigen Spitälern lies er sich in der Gallusstadt als Arzt nieder; später wirkte er als - sehr beliebter - Kantonsschularzt. 1980 zog er sich auf ein Schlösschen im Waadtland zurück, wo er 1983 verstarb. Seit 1987 wird das Archiv der Familie von Fels im St.Galler Stadtarchiv (Teil der Vadiana) aufbewahrt und ist der Öffentlichkeit - mit wenigen Einschränkungen - zugänglich, darunter die Tagebücher, die Hans Richard von Fels von 1913 bis 1983 führte. Die Bände 1939 bis 1945 hat Stadtarchivar Ernst Ziegler jetzt auszugsweise in einer 163 Seiten starken Broschüre publiziert.

Aram Mattioli (Hrsg.) : Antisemitismus in der Schweiz 1848-1960
Erstmals wird hier die Geschichte des schweizerischen Antisemitismus zwischen 1848 und 1960 im Zusammenhang thematisiert. Neben neuesten Forschungsresultaten werden auch brisante Thesen begründet. Ein profunder Beitrag zur gegenwärtigen Debatte über die Rolle der Schweiz im Zweiten Weltkrieg.
Orell Füssli Verlag, Zürich, 1998, ca. sfr. 58.- / ISBN 3 280 02329 7

Ernst Ziegler : Jüdische Flüchtlinge in der Schweiz - zwei Beispiele
Rorschacher Neujahrsblatt 1998, Verlag Löpfe-Benz

Peter Geiger : Krisenzeit (Liechtenstein in den Dreissigerjahren 1928-1939)
Die grosse Weltkrise der Dreissigerjahre des 20. Jahrhunderts ergriff auch Liechtenstein. Hier ist erstmals diese für das kleine Land schwierige, oft tabuisierte Spanne der Zeitgeschichte umfassend, wissenschaftlich, anschaulich und spannend dargestellt. "Krisenzeit" liefert auch Verständnisgrundlagen für die Kriegsjahre und für die Jahre bis heute. Die liechtensteinische Perspektive erlaubt ferner ungewohnte Einblicke in Zustände und Politik der Nachbarländer Schweiz, Österreich und Deutschland. Exemplarisch spiegelt Liechtenstein die grössere Welt und deren Zeitgeschichte.
Vaduz 1997, 2 Bände, 1160 Seiten, 170 Abbildungen, Leinen gebunden, zusammen sfr 79,-
Auslieferung in Liechtenstein : Historischer Verein <hvfl@hvfl.li>.
Auslieferung ausserhalb Liechtensteins : Chronos Verlag, Zürich, 01 - 265 43 43.

Praxedis Kaspar : Wildermann
Geschichten vom Hörensagen - über Johann Fuchs, den Bölere-Bueb.
Johann Fuchs, genannt Bölere-Bueb - der unbehauste wilde Mann in den Wäldern der Appenzeller Berge : 1912 geboren als Armeleutekind, zu Tode gestürzt im ersten Schnee des Herbstes 1979. Immer wieder bricht er wie eine Heimsuchung zu Tal und reisst Schneisen in den ruhigen Fortgang des Bauernlebens. Wenn der ungebetene Gast zu Tisch sitzt unter den Stubenlampen, will er essen und trinken bis zum Morgengrauen, .... Die Gastfreundschaft lohnt er mit Gaunergeschichten, mit einer frisch gewilderten Gemse, mit einer rauhen Zuneigung, von der die Bauern nicht wissen, ob sie ein Geschenk oder eine Zumutung ist.
Ein Appenzeller Mythos : die Autorin hat die Geschichten um den Bölere-Bueb gesammelt und zu Papier gebracht.
VGS Verlagsgemeinschaft St.Gallen, 1998, 88 Seiten, sfr. 28,-


Diese Seite wird von Wolf W. Seelentag <wolf@seelentags.de> betreut. Letzte Überarbeitung am 11 Juni 2005.