Kanton St.Gallen (SG)

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Allgemeine Informationen
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GEOGRAPHISCHE INFORMATIONEN

St.Gallen liegt im Nordosten der Schweiz, mit direkten Grenzen zu Deutschland (im Bodensee), Österreich und Liechtenstein. Die Kantonshauptstadt heisst ebenfalls St.Gallen.

Die 90 Gemeinden des Kantons sind in 14 Bezirke gegliedert: Übersichtskarte und Liste der Gemeinden

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DEMOGRAPHISCHE INFORMATIONEN

Gesamt-Bevölkerung: 440'744 (einschl. 18.2 % Ausländer)

Bevölkerung der grösseren Ortschaften: sh. Übersichtskarte und Liste der Gemeinden

Sprache: Deutsch

Glaubensbekenntnisse: 60% römisch-katholisch, 33% reformiert

Erwerbstätige nach Wirtschaftssektoren: insgesamt 217'724 (100 %)
- fett: mehr als 5 % / kursiv: mehr als doppelt des Schweizer Durchschnitts

- Landwirtschaft: 4.15 % (CH total : 3.46 %)
- Forst, Gartenbau: 0.54 (0.61) %

- Energie- und Wasserversorgung, Bergbau: 0.46 (0.69) %
- Nahrungs-, Getränke-, Tabakindustrie: 2.26 (1.73) %
- Textil-, Bekleidungsindustrie, Leder, Schuhe: 4.20 (1.35) %
- Holzbe- und -verarbeitung: 2.39 (1.76) %
- Papier, graphisches Gewerbe: 2.46 (2.19) %
- Chemische Industrie: 1.07 (1.63) %
- Kunsstoff- und Kautschukindustrie: 1.69 (0.57) %
- Abbau und Verarbeitung von Steinen und Erden: 0.88 (0.79) %
- Metallindustrie, Maschinen- und Fahrzeugbau, Elektrotechnik: 12.68 (9.63) %
- Uhren, Bijouterie: 0.07 (0.85) %
- Baugewerbe: 9.49 (8.79) %
- Sonstiges verarbeitendes Gewerbe: 0.53 (0.50) %

- Handel: 16.68 (16.85) %
- Gastgewerbe: 3.89 (4.40) %
- Verkehr, Nachrichtenübermittlung: 5.07 (6.16) %
- Banken, Versicherungen: 10.74 (13.71) %
- Unterrichtswesen, Forschung: 5.17 (5.68) %
- Gesundheitswesen: 4.92 (5.82) %
- Öffentliche Verwaltung: 2.87 (4.34) %
- Übriges Dienstleistungsgewerbe: 3.81 (4.88) %

- Unbekannt: 3.99 (3.63) %

Quelle: Der Kanton St.Gallen in Zahlen 1996/97; Staatskanzlei St.Gallen mit finanzieller Unterstützung durch die St.Gallische Kantonalbank.

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GESCHICHTE

Abendländisches Kulturzentrum und Fernhandelsstadt:
Die im W, O und S des Säntismassivs siedelnden Volksstämme waren romanisiert, als die von N. eindringenden Alemannen in der 2. Hälfte des 1. Jahrtausends die röm.-roman. Kultur zurückdrängten. Südl. des Churfirsten vermochte sich das Rätoromanische bis nach 1000 zu halten. Die Germanisierung des Rheintals war um 1500 abgeschlossen. Im N hatte das beim Grabe des um 612 eingewanderten irischen Einsiedlers Gallus entstandene Stift schon bald europ. Bedeutung erlangt. Schenkungen und Erwerbungen liessen die Fürstabtei St.Gallen im Raum zw. Bodensee und Zürichsee, aber auch im Donau-, Neckar- und Schwarzwaldraum zur Grossgrundbesitzerin werden.
Im Hl. Röm. Reich gehörte die Nordostschweiz zum Herzogtum Schwaben. Mit dem Zerfall der Zentralgewalt bildeten sich auch in diesem Raum Territorialherrschaften bedeutender Adelsgeschlechter heraus, so der Grafen von Toggenburg, von Rapperswil, von Werdenberg-Sargans; die Frhr. von Sax beherrschten um 1200 den Verkehrüber die Bündner Pässe. Im Spätmittelalter entstanden eine Reihe von Landstädtchen, die aber alle nicht die Bedeutung St.Gallens erreichten, das als Ansiedlung von Handwerkern und Gastwirten (Wallfahrtsort) im 10. Jhdt. in den Mauerring des Klosters einbezogen wurde. Das Marktrecht St.Gallens geht mindestens auf 1170, die Reichsfreiheit auf 1180, die Erwähnung des Rates auf 1312 zurück. Zusammen mit den Appenzellern löste sich die Bürgerschaft zu Beginn des 15. Jhdts. von der äbtischen Herrschaft. Seit 1353/54 war St.Gallen Zunftstadt. Im europ. Leinwandhandel spielte St.Gallen während vier Jhdt. (bis etwa 1720) eine bedeutende Rolle.

Der Vorstoss der Eidgenossen in die Nordostschweiz:
Fürstabt Ulrich Rösch (1463-91) festigte seine Herrschaft im "Fürstenland" zw. Wil und Rorschach und erwarb 1468 das Toggenburg. 1451 wurde die Fürstabtei, 1454 die Stadtrepublik St.Gallen "zugewandter Ort" der Eidgenossenschaft. Sargans wurde 1483, das Rheintal 1490 durch Kauf gemeine Herrschaft von sieben eidg. Orten. Glarus kaufte Werdenberg (1517) und Zürich Sax (1615). Das dazwischenliegende Gams unterstand seit 1497 Schwyz und Glarus, die seit dem Alten Zürichkrieg (1443/44) auch Uznach und Gaster besassen. Die Brückenstadt Rapperswil war seit 1464 dank ihrem Schirmvertrag mit den drei Urorten und Glarus "zugewandeter Ort" der Eidgenossenschaft.

Reformation und Gegenreformation (16.-18. Jh.):
Der aus Wildhaus SG stammende Reformator Zwingli wollte von Zürich aus auch seine Ostschweizer Heimat für die neue Lehre gewinnen. In St.Gallen waren zwei Laien, der Humanist Vadian (Joachim von Watt) und Johannes Kessler, die Vorkämpfer der 1524/25 durchgeführten Reformation. Mit Hilfe von Zürich und Glarus wurde das Kloster aufgehoben. Die meisten Untertanen wurden reformiert - aber bereits 1531 (nach der Niederlage Zürichs bei Kappel) wurde die Fürstabtei wiederhergestellt; die Reformation hielt sich jedoch in der Stadt St.Gallen sowie in zahlreichen Toggenburger und Rheintaler Gemeinden. Im Frieden von Baden (1718) erhielt das Toggenburg Religionsfreiheit, während das Fürstenland dem Fürstabt untertänig blieb.

Von den ersten Befreiungsbewegungen bis zur Helvetik:
1723 vermochte der Werdenberger Landhandel die Glarner Herrschaft (noch) nicht zu erschüttern. Die erste Auflehnung erfolgte 1793 in Gossau SG ("Zall nünt, du bist nünt scholdig"), wo der Bote "Bott" J. Künzle die unwürdige Stellung der "Fürstenländer" mit den freien Appenzellern verglich. Abt Beda Angehrn kam im "Gütlichen Vertrag" (1795) den Forderungen entgegen, starb aber bald danach. Da sein Nachfolger, Abt Pankraz Forster, dem Volk keine Rechte abtreten wollte, erklärte sein Landvogt Karl Müller-Friedberg die Toggenburger von sich aus für frei (1798). Nach dem Einmarsch der Franzosen (1798) konstituierten sich nach dem Vorbild Appenzells und der Innerschweiz acht Landsgemeinderepubliken. Diese Zwergstaaten wichen jedoch nach wenigen Wochen dem Einheitsstaat der Helvetik. Eine willkürliche Grenze teilte das Gebiet von SG, AI, AR, GL sowie Teilen von SZ auf die beiden Neukantone Säntis und Linth auf.

Die Gründung des Kantons 1803:
Am 19.2.1803 überreichte Napoleon in Paris einer helvet. Consulta seine Mediationsakte, welche die 13 alten Orte wiederherstellte und ihnen 6 neue Kantone anfügte, darunter den Ringkanton St.Gallen. Diese künstliche Schöpfung umfasste, was von den helvetischen Kantonen Säntis und Linth nach der Wiederherstellung der beiden Appenzell sowie GL und der Wiederangliederung der March an Schwyz übrigblieb.
Offizielle Webseite "200 Jahre Kanton St.Gallen" mit Kurzfassung der neuen Kantonsgeschichte in 9 Bänden.
Artikelserie von Markus Kaiser im St.Galler Tagblatt, basierend auf der reich bebilderten Broschüre "Es werde St.Gallen":
1. Am Anfang stand Napoleon: Den Franzosen sei Dank.
2. Chaos in der Helvetischen Republik: Vom Bürgerkrieg zur Entsendung von Deputierten nach Paris.
3. Arbeit und Vergnügen in Paris: St.Galler Abgesandte zu Napoleon beordert.
4. Es werde St.Gallen: Napoleon schafft den Kanton St.Gallen.
5. Napoleons Mediation für die Schweiz: Die Übergabe der Verfassung.
6. Die Geburtsstunde des Kantons: Die erste Zusammenkunft des Grossen Rates.

Von der Mediation zur Restauration und zur Regeneration:
Weil Abt Pankraz Forster den neuen Freistaat nicht anerkennen wollte, hob der (mehrheitlich katholische) Grosse Rat das über tausendjährige Stift im Mai 1805 endgültig auf. Aus dem 1823 entstandenen Doppelbistum Chur-St.Gallen ging 1847 das eigenständige Bistum St.Gallen hervor.
Das Staatsoberhaupt (Müller-Friedberg) verkannte später die Zeichen der Zeit (Julirevolution 1830). Die Regenerationsbewegung unter dem Rheintaler Handwerkerssohn G.J. Baumgartner erreichte 1831 eine neue Verfassung (Gewaltentrennung, allgemeines und direktes Wahlrecht ohne Rücksicht auf Vermögensbesitz). Eine Zeit der Wirtschaftsblüte brach an : anstelle der Leinwandproduktion traten Baumwollindustrie und Stickerei. 1847 war St.Gallen der "Schicksalskanton", der in der eidgenössischen Pattsituation die Entscheidung zur Auflösung des Sonderbundes ermöglichte.

Die Entwicklung seit 1848:
Der Freistaat St.Gallen nahm die Bundesverfassung von 1848 mit Zweidrittelsmehrheit an. In der "Ausgleichsverfassung" von 1861übernahm der Staat das bisher den Konfessionen überlassene Erziehungswesen. Die heute (1996) gültige Verfassung geht auf die Verfassung von 1890 zurück; in der Teilrevision von 1911 wurde das Verhältniswahlrecht eingeführt.
Die wirtschaftliche Entwicklung wurde vom Eisenbahnbau (1856-1910) sowie der Rheinregulierung (1923) geprägt. Um 1900 war St.Gallen das Weltzentrum der Stickerei : der Ausfuhrwert der St.Galler Stickereien übertraf jenen der gesamtschweizerischen Uhren- und Maschinenexporte ! Dementsprechend wirkte sich die Stickereikrise der Zwischenkriegszeit empfindlich aus, leitete aber auch eine Strukturveränderung ein : Maschinen- und Apparatebau, später die Herstellung von Kunststoffen sorgten für neue industrielle Schwerpunkte.

Stark gekürzt nach Schweizer Lexikon, Verlag Schweizer Lexikon, Horw 1991-93

Ostschweizer (Familien-) Geschichte aktuell

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GENEALOGISCHE UND HISTORISCHE GESELLSCHAFTEN

Die regionale genealogische Vereinigung ist
GENEALOGISCH-HERALDISCHE GESELLSCHAFT OSTSCHWEIZ

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Die kantonale historische Vereinigung ist
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CH - 9500 Wil

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1. Offizielle Seite des Kantons

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3. Private Seiten zum Kanton :

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GENEALOGISCHE INFORMATIONEN

1. Familien-Seiten

2. Quellen

Die Kirchenbücher des Kantons St.Gallen.

Die Jahrzeitbücher in den katholischen Pfarreien des Kantons St.Gallen.

Familienforschung auf den Seiten der Ortsbürgergemeinde St.Gallen
(Namensindex Bürgerbuch 2000)

Ortsfamilienbuch Rebstein

Familien-Register der evangelischen Gemeinde Wildhaus

Kirchenbücher der katholischen Gemeinde Wittenbach

Genealogien von Wartau (zusammengestellt von Jakob Kuratli)

Fäh Johann: Zur Geschlechterkunde des Gasters

Fremde Ehen in Uznach SG (1612 - 1822)

Die 14 alten Widnauer Bürgergeschlechter

Stiftsarchiv St.Gallen: genealogische Quellen

Quellen zur Emigration aus dem Kanton St.Gallen

Stadtarchiv St.Gallen (Vadiana): Ämterarchiv (Bücher)

Die Gründungszeit des Kantons St.Gallen in den Protokollen des Bezirksarztes Falk im Distrikt Gossau

Biographische Daten zum Orts-/Regionalverkehr der Ostschweiz

Archiv von Fritz Müller, Bürger von Waldstatt AR und Fischenthal ZH

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WEITERFÜHRENDE LITERATUR

Buchreihe "St.Galler Kultur und Geschichte"

Neujahrsblätter des Historischen Vereins des Kantons St.Gallen
Personen-Register der Totentafeln der Neujahrsblätter des Historischen Vereins des Kantons St.Gallen 

Aktuelle Publikationen zu St.Gallen und der Schweiz

Bibliographie zu Ulrich Bräker (1735-1798)

Die Looser aus dem Toggenburg

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VERSCHIEDENES

Auswanderungsgeschichten aus dem Gasterland

Ostschweizer (Familien-) Geschichte aktuell

Geschichte der Stadt Wil

Mediengeschichte des Kantons St.Gallen mit Hinweisen auf auch genealogisch interessante Periodika.

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Archiv für Frauen- und Geschlechtergeschichte Ostschweiz
St.Leonhardstr. 63
CH - 9000 St.Gallen
Tel. und Fax: +41 71 222 99 64
e-mail: frauenarchiv.ostschweiz@bluewin.ch

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